Was sind Kleindenkmale?

Kleindenkmale folgen den Kriterien:

  • freistehend
  • ortsfest
  • klein in ihren Ausmaßen
  • von Menschenhand aus beständigem Material gefertigt

Kleindenkmale sind Dokumente des Lebens und Wirtschaftens in der Kulturlandschaft.
Ihrem Namen entsprechend überschreiten sie eine gewisse Größe nicht, sind also zu den Baudenkmalen abzugrenzen. Als Grenzfälle sind z.B. kleine, begehbare Kapellen oder kleine Brücken zu betrachten. Wird das Kriterium freistehend vernachlässigt, zählen auch Bauteile zu unserer Kleindenkmalkategorie:
Neidköpfe, Hausmarken, Türstürze, Hausmadonnen.
Da Kleindenkmale eine längere Lebensdauer zugedacht war, wurden sie aus Stein, Holz oder Metall gearbeitet.

Auch zu den Bodendenkmalen hin gibt es keine eindeutige Trennlinie. Die Definition von Kleindenkmalen wird häufig weit gefächert und für Überschneidungen ein sehr weites Feld eingeräumt. Wölbäcker, Steinbrüche, Hohlwege, Römerstraßen, Wiesenbewässerungen und Steinriegel zu Kleindenkmalen zu zählen, ist zunächst eine Frage der Perspektive. Sie erfüllen nur bedingt die Kriterien “klein” und “freistehend”.

Zwar sind diese auch unter Menschenhand entstanden, weisen jedoch keine gestaltenden handwerklichen oder künstlerischen Wert auf. Sie sind jedoch eindeutig Zeugnisse früherer Wirtschaftsformen. Und ihre Verbundenheit mit Boden und Landschaft ordnet sie wohl eher als Bodendenkmale ein. Sonst müsste sich der Kleindenkmalschützer z. B. auch den Relikten römischer Bäder annehmen.

Immer dienten oder dienen sie einem bestimmten Zweck:

  • sie erinnern an Personen oder Begebenheiten
  • markieren Rechte und Pflichten
  • grenzen Eigentum und Zuständigkeiten ab
  • sie erfüllen Funktionen im Alltag
  • bezeugen den Glauben.

Innerhalb der Siedlungsbereiche sind sie ebenso anzutreffen wie im freien Feld und Flur. Sie als  Flurdenkmale zu bezeichenen würde alle innerorts befindlichen Objekte ausschließen. Kleindenkmale können das Landschaftsbild prägen und einem Landstrich einen Namen verleihen – z. B. im “Madonnenländchen”.

Die Vielfalt der Kleindenkmale ist ebenso groß wie die Palette von Namen, die mit ihnen verbunden sind. Vielfach wurde der Versuch einer Typologisierung gestartet. Unterscheidungskriterien sind Form, Funktion, Material, künstlerische Gestaltung oder handwerklichen Technik und Standort.

Was diesen Objekten allen gemeinsam ist:
Jedes Kleindenkmal ist ein Stück Heimatgeschichte.